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Hammerbachers Gedanken über Liebermann Villa 1972

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Max Liebermann könnte den Atem Gottes bei der Gestaltung und dem Erleben seines Gartens gespürt haben, vermutete Hammerbacher - Aber von welchem Gott denn? In ihrer Abhandlung "Die Hausgärten", veröffentlicht 1972 in  Berlin und seine Bauten Bd. C,  ordnete Herta Hammerbacher den Liebermann Garten am Großen Wannsee, Berlin zu den Architekturgarten. Interessant ist, dass sie dabei den Nutz- und Blumengarten vor dem Haus völlig ignoriert. Auf dem Lageplan hat sie diesen Teil einfach weggelassen. Sie fand auch kein einziges Wort dafür. Es lag wohl an der damaligen Zeitgeist, dass Nutz- und Blumengärten nicht zu dem Gartenkonzept gehörten.  Der wasserseitige Garten der Liebermann Villa in Berlin-Wannsee. © Jeonghi Go Für sie zählte nur der wasserseitige Garten. Sie schrieb, "Zwei in den Höhen gestufte Terrassen, als Blumengärten ausgebildet und in einem Gemälde festgehalten, sind die gärtnerische und architektonische Fassung des Hauses. Den Hauptanteil der Flächen

Der verlorene Kandinsky

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Hammerbachers "Kandinsky Garten" am Architekturgebäude der TU Berlin - Ein Vortrag, gehalten am 8. September in der Buchpräsentation im Roten Rathaus. Die Vortragenden sollten nicht über Baumeister, Ingenieure und Gartenarchitekten selbst reden, sondern jeweils ein gefährdetes Werk vorstellen. Der Vortrag sollte 5 Minuten nicht überschreiten. Meine Wahl fiel auf den Iris-Gräser-Garten hinter dem Architekturbebäude der TU Berlin. Der Garten ist nicht mehr da. Siehe Fotos unten. - Der verlorene Kandinsky Ich bin dankbar für die Gelegenheit, hier über ein bedeutsames, aber gefährdetes Werk von Herta Hammerbacher berichten zu können, nämlich über den ‚verlorenen Kandinsky‘. Natürlich handelt es sich nicht um einen echten Kandinsky, aber dennoch einen ganz besonderen, weil er sich im Vergleich zum Original jahreszeitlich in Farbe und Gestalt wandelt. Die Rede ist von dem kleinen Innenhofgarten hinter dem Architekturgebäude und vor dem Institut für Heizung und Lüftun

Berlinische Lebensbilder Bd. 11 Baumeister - Ingenieure - Gartenarchitekten

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Herta Hammerbacher in der Neuerscheinung; Berlinische Lebensbilder  Bd. 11   Baumeister - Ingenieure - Gartenarchitekten Hänsel, Jessica (Hrsg.) | Haspel, Jörg (Hrsg.) | Salge, Christiane (Hrsg.) | Wittmann-Englert, Kerstin (Hrsg.) Baumeister – Ingenieure – Gartenarchitekten Berlinische Lebensbilder (BLB), Band 11. Historische Kommission zu Berlin von Duncker & Humblot, Berlin; 2016. 305 Abb. (darunter 43 farbige); 671 S. Geb. mit Schutzumschlag (1.165 g) ISBN 978-3-428-14587-4 "In 40 biografischen Darstellungen werden Leben und Werk herausragender Baumeister und Architekten, Bauingenieure sowie Garten- und Landschaftsarchitekten des 17. bis 20. Jahrhunderts nachgezeichnet, die in ihrer Schaffensperiode nachhaltig das Stadtbild Berlins geprägt und damit ihren Platz in der Baugeschichte dieser Stadt gefunden haben." Diese Beschreibung von den Herausgebern passt ziemlich genau zu Herta Hammerbacher. Privatgärten, Hochschulcampus, Siedlungsgrünflächen b

Vortrag: Kleinuniversum Herta Hammerbachers

Vortrag am 04.06.2012 an der Stralsunder Akademie für Garten- und Landschaftskultur [pdf] HERTA HAMMERBACHER (1900-1985) GARTEN ALS KLEINUNIVERSUM Jeong-Hi Go 1.    EINLEITUNG Herta Hammerbacher gehörte ohne Zweifel zu den erfolgreichsten und bedeutendsten deutschen Garten- und Landschaftsarchitekten im vergangenen Jahrhundert. Sie wirkte nahezu 50 Jahre lang ununterbrochen, zunächst als Garten-und Landschaftsarchitektin und seit 1950 als Professorin an der TU Berlin. Mit ihr sind außerdem zwei sehr bekannten Namen eng verbunden. Ihr wird der Verdienst gezollt, einen großen Beitrag bei der Entwicklung des Neuen Gartenstils in den 30er Jahren geleistet zu haben. Dies geschah in Zusammenarbeit mit Karl Foerster und Hermann Mattern. Es ist unumstritten, dass die Arbeitsgemeinschaft Foerster-Mattern-Hammerbacher nach einer architektonisch dominierten Zeit, den landschaftlich bestimmten, frei geformten Gartenstil einführte. Hammerbacher nannte diesen Stil die Neue Lands

Pücklerstrasse 42-43

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Berlin-Dahlem, Pücklerstr. 42-43   ( Günther Werner-Ehrenfeucht) BJ. 1940  Architekt: Wilhelm v. Gumberz.  Seit 1998 Residenz des Schwedischen Botschafters Der Garten in der Pücklerstrasse 42/43, besser bekannt als Garten Werner-Ehrenfeucht, umfasst eine über 4000qm große Fläche. Herta Hammerbacher gelingt es, diesen recht großen Garten in einen einzigen Raum zu begreifen. Diese Art der Raumerfassung ist für Hammerbacher typisch. Das Gelände zeigt einen Höhenunterschied von ca. 3m. Das Haus markiert selbstverständlich den höchsten Punkt,  das Gelände fällt nach Süden ab. Hammerbacher nimmt diese Bewegung auf, und setzt ein kreisrundes Bassin in den tiefsten Punkt. Die Verbindung dieser beiden Polen, - des Hauses und  des Bassins-, wird hergestellt durch einen Bachlauf, der von der Terrasse beginnend seitlich den gesamten Raum seitlich umschließt und in das Bassin mündet. Die kulissenhafte Randbepflanzung geht in den umgebenden Kiefernbestand über, so dass die Landschaft in den G

Literatur / Biographisches zu Herta Hammerbacher

Amberg, Kirstin: Die Gartenarchitektin Herta Hammerbacher, Werdegang und Werk, Diplomarbeit am Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und Entwerfen, TU-München-Weihenstephan  1990 Ginelli, Anatol und Ingrid: Herta Hammerbacher zum 70. Geburtstag", in: Stadtbauwelt 28/1970, S. 261 Ginelli, Anatol: Herta Hammerbacher (2.12.1900 - 25.5.1985), in: Bauwelt   25/1985, S. 1000 Go, Jeong-Hi: Herta Hammerbacher (1900 - 1985) , Virtuosin der Neuen Landschaftlichkeit, - Garten als Paradigma – Band S 18: Landschaftsentwicklung und Umweltforschung 2006. - 240 S Volltext: Gröning,Gert und Wolschke- Bulmahn , Joachim: Grüne Biographien, biographisches Handbuch zur Landschaftsarchitektur des 20. Jahrhunderts in Deutschland, Patzer Verlag. Berlin; Hannover 1997 Jachmann, Christine: Architektinnenhistorie, ein Katalog zur Geschichte der Architektinnen und Designerinnen im 20. Jahrhundert. Eine erste Zusammenstellung. S. 48-50, 71, Union Internationale des Femme

Liste der Schriften Herta Hammerbachers

  Schriften  von Herta Hammerbacher           Veröffentlichungen 1931a Treppen im Garten, in: Gartenwelt 2/1931, S. 18 f. 1931b Neues Bauen und neues Gartenwesen/ Der Garten Poelzig, in: Gartenschönheit 2/1931, S. 26-30 1933 Aus Hausgärten. Arbeiten der Arbeitsgemeinschaft: Karl Foerster, Hermann Mattern und Herta Hammerbacher, Bornim, in: Wasmuths Monatshefte für Baukunst und Städtebau   5/1933, S. 202-208 1934a Wie sollen wir gestalten?, in: Die Gartenkunst 1934, 47. Jg., S. 95 + 96 1934b Tiere und ihre Unterbringungsmöglichkeiten im Garten, in: Die Kunst 1934, Band 70, S. 234-236 1938a Ein Hausgarten, in: Die Gartenkunst 1938, S. 138-142 1938b Ein Luzerner Landhausgarten, in: Gartenschönheit 1938, S. 458 f. 1939 Gedanken zum Wildgarten, in: Reichsgartenschau Stuttgart 1939, amtl. Ausstellungsführer, Stuttgart,  S. 77 – 78 1941a Die Gartenanlagen an der Albrecht-Dürer-Schule in Bromberg, in: Die Gartenkunst 1941, S. 163